Aus Theodor Rütter: "PERSON. Wortgestalt und Sinngehalt eines abendländischen Leitbegriffs. Ein Beitrag zur Besinnung auf unsere personale Existenz." Druckvorlage 2013, Kapitel 70 bis 72, Auszug.

Hinführung zum Begriff Personale Existenz

1. Existenz

„Existenz", diese aus der lateinischen in die deutsche Sprache gelangte und längst einheimisch klingende Wortgestalt, sie trägt einen Sinngehalt, der in unserem alltäglichen, nicht weiter bedachten Sprechen sehr schlicht zu sein scheint: „Dasein" oder kurz „Sein". Dem entsprechend steht „existieren" für „da sein" oder kurz „sein". In diesem schlichten Sinne: was „existiert", das „ist da", oder kurz, das „ist". Ebenso schlicht die folgenden Wendungen: Was „existiert", das „ist wirklich" oder das „ist tatsächlich" oder das „ist gegeben" oder das „ist vorhanden" oder „das besteht" oder „das gibt es", wie man umgangssprachlich eben so sagt. Gehen wir jetzt mit einem ersten kleinen Schritt aus der Sprache alltäglichen Umgangs hinaus und zu dem ursprünglichen Wort zurück. Es lautet „exsistere". Ist der Doppellaut xs in „exsistere" auch im späteren Wortgebrauch zu x in „existere" abgeschliffen worden, so soll hier doch das der „exsistentia" (später „existentia", daraus dann „Existenz") zu Grunde liegende Wort „exsistere" so weit wie möglich in seiner ursprünglichen Bedeutung aufgenommen werden.1

Das Wort „exsistere" steht ursprünglich für „herausgehen" und „hervorgehen", für „heraustreten", „hervortreten", „in Erscheinung treten" und also „erscheinen", für „auftauchen" und „herauskommen", „hervorkommen", „aufkommen", „zum Vorschein kommen" und also „sich zeigen", dann für „eintreten" und „sich herausstellen", auch für „hervorbrechen" und sogar für ...

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